Die ersten Vorfahren der Islandpferde waren die Germanenponys der Wikinger sowie einige Keltenponys aus Schottland, die die norwegischen Siedler im 9. Jahrhundert mit nach Island brachten.
Das Leben auf der Insel wäre ohne die Pferde undenkbar gewesen. Die Tiere wurden bei allen anfallenden Arbeiten sowie zu Reisen und Transporten eingesetzt. Sie waren nicht nur Kamerad und Statussymbol sondern spielten auch eine wichtige Rolle in der altisländischen Religion und galten als Sinnbild der Dichtkunst.
Bereits im 11. Jahrhundert wurde von der Althing – der gesetzgebenden Versammlung, die 930 gegründet wurde – per Gesetz die Einfuhr von Pferden nach Island verboten. Seit dieser Zeit hat nie mehr ein Pferd einer anderen Rasse isländischen Boden betreten, so daß die Islandpferde seit fast 1000 Jahren reinrassig gezüchtet werden.
Nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele Pferde als Grubenponies nach Großbritannien exportiert worden waren, begann in den 50er Jahren der Export von Reitpferden in verschiedene europäische Länder und so kamen auch die ersten Islandpferde nach Deutschland, wo sie anfangs als kleine, struppige Pferdchen mit komischen Gängen belächelt wurden.
Sie fanden aber schnell immer mehr begeisterte Anhänger, so daß im Jahre 1968 die Island-Pferde-Züchter und Besitzervereinigung e.V. (IPZV) gegründet wurde, die sich intensiv mit der Förderung von Zucht, Sport und Freizeit mit dem Islandpferd beschäftigt. Durch die Gründung der Internationalen Föderation der Islandpferde-Vereine (FEIF) im Jahre 1970 wurde eine Basis internationaler Zusammenarbeit in den Bereichen Zucht und Sport geschaffen.
Der Pferdebestand im Ursprungsland Island beläuft sich heute auf rund 100.000 Tiere. Darüber hinaus ist das Islandpferd inzwischen in ganz Europa, den USA, Kanada und Neuseeland verbreitet. In Deutschland leben derzeit rund 50.000 Islandpferde, davon ca. 800 eingetragene Hengste und 4.000 eingetragene Stuten.